Familie, Partnerschaft und Sexualität

Mit der Demenzerkrankung und einer möglichen Pflegebedürftigkeit des Partners oder der Partnerin ändert sich die Beziehung zueinander. Rollen und Aufgaben – oft über Jahre und Jahrzehnte gewachsen und eingespielt – haben schon bald keine Bedeutung mehr. Gewohnheiten, Zu- und Abneigungen, Gefühle werden auf eine harte Probe gestellt und müssen hinterfragt werden. Zunehmende pflegerische Tätigkeiten sind ungewohnt und möglicherweise auch scham- oder ekelbehaftet. Zuständigkeiten etwa im Haushalt oder bei den Finanzen, aber auch der Umgang mit Körperlichkeit und Sexualität müssen neu gefunden werden. Oft keine leichten Aufgaben.

Folgende Informationen können dabei Unterstützung sein:

Austauschen und von anderen lernen

Alzheimer und wir
Blog der Journalistin Peggy Elfmann, deren Mutter an Alzheimer erkrankt ist und die den Umgang damit in ihrer Familie und mit ihren Kindern thematisiert.

Das ist ungerecht! Du warst schon immer der Liebling…
Die Begleitung und Betreuung von an Demenz erkrankten Eltern durch mehrere Geschwister

Demenz: Impulse und Ideen für pflegende Partner
Ein Ratgeber des Zentrums für Qualität in der Pflege ZQP

Scham: Praxistipps für den Pflegealltag
Ein Ratgeber des Zentrums für Qualität in der Pflege ZQP

Wie wir als Ehepaar lernen, mit der Alzheimer Krankheit zu leben
Die Autorin schildert in diesem Artikel, wie ein offener Umgang mit der Erkrankung ihres Mannes beiden auch neue Möglichkeiten eröffnet hat.

Meine Frau hat Alzheimer: Mit dem Wissen, das ich heute habe, wäre manches leichter zu bewältigen gewesen
Der Autor hat viele Jahre seine an Demenz erkrankte Frau gepflegt. In diesem Artikel schildert er rückblickend, was er heute zu Beginn der Erkrankung anders machen würde.

Broschüre: Demenz und queer | Vielfalt denken, sehen, ermöglichen!

In den letzten Jahren haben die Anerkennung und Sichtbarkeit von Menschen, die sich als LSBTIQA* (lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, inter*, queer, aromantisch, asexuell, ageschlechtlich) identifizieren, in unserer Gesellschaft zugenommen. Je nach Forschungsansatz handelt es sich um 5 bis 10 % der Gesamtbevölkerung.

Es wird davon ausgegangen, dass dieser Anteil bei Senior*innen ungefähr gleich ist. Demnach leben vermutlich in jeder Pflegeeinrichtung auch queere Senior*innen. Ältere LSBTIQA* sind in unserer Gesellschaft jedoch weiterhin kaum sichtbar und häufig wird davon ausgegangen, dass die Bewohner*innen heterosexuell sind.

Nach Angaben des Medizinischen Dienstes bieten aktuell allerdings lediglich drei Prozent der stationären Pflegeeinrichtungen spezifische Angebote für queere Bewohner*innen an. Es fehlt an bedarfsgerechten Plätzen und notwendigem Wissen über queere Lebensweisen.

Diese Broschüre soll die Möglichkeit geben, Begleitung, Betreuung und Pflege aus einer vielfältigen, inklusiven und selbsthilfeorientierten Perspektive zu betrachten.

Weitere Informationen

Das Bedürfnis nach Liebe, Zärtlichkeit, Berührung und Sexualität gehört zur Persönlichkeit jedes Menschen, ob mit oder ohne Demenz. Und doch ändert sich mit einer Demenzerkrankung auch in diesem Bereich vieles, mit dem möglicherweise nicht leicht umzugehen ist. Folgende Broschüren, Bücher und Texte können Orientierung geben:

Sexualität und Demenz
Broschüre von pro familia zum herunterladen oder bestellen

Sexualität & Demenz
Folge 8 des Demenz-Podcasts der Deutschen Alzheimer Gesellschaft

Sexualität und Demenz
Ein Infoblatt von Alzheimer Schweiz

Sexualität
Ein Beitrag in demenzwiki

Liebe eben anders: Sexualität – Leben mit Demenz, aber wie?
Dokumentation einer Fachtagung des Demenz-Servicezentrum Region Köln

Sexuelle Enthemmung
Ein Fall aus unserer Beratung

Erotik
Themenheft 31 der Fachzeitschrift demenz - DAS MAGAZIN

Sexualität bei Menschen mit Demenz
Fachbuch